BR Deutschland Frankreich 1959 Spielfilm
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Inhalt
Der Film erzählt von zwei ereignisreichen Tagen und Nächten in einem Berliner Luxushotel, in deren Verlauf sich die Wege höchst unterschiedlicher Menschen kreuzen. Es beginnt mit dem Selbstmordversuch der berühmten Tänzerin Grusinskaja. Nachdem sie vom Baron von Gaigern gerettet wurde, verliebt Grusinskaja sich in den verarmten Adeligen. Von Gaigern, der sich als Hoteldieb über Wasser hält, wittert die Chance seines Lebens, als er den korrupten Machenschaften eines Geschäftsmanns auf die Schliche kommt. Er versucht, den Mann zu erpressen – und wird kurz darauf in einen Mordfall verwickelt.
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11.06.2015 | 14:49 Uhr Falk Schwarz
Knapp vorbei ist auch daneben
Wie kommt es, dass einstige Welterfolge, wenn sie über den deutschen Remake-Leisten geschlagen werden, plötzlich eng, spießig, bieder, brav und ungeschickt aussehen? Beispiel: diese Hotelhalle. Sie sollte elegant, groß, intim, gemütlich und weltoffen aussehen. Was hat Architekt Rolf Zehetbauer ins Atelier gestellt? Eine Art Bank-Schalterhalle, im Stil der fünfziger, in der alles auseinanderläuft, sich nichts Atmosphärisches ereignen kann. Hier soll sich ein Drama abspielen? Was haben die Autoren aus der Rolle des Kringelein gemacht? Vicki Baum wollte, dass er - todkrank - sein Erspartes ausgibt, um endlich einmal zu leben. Hier ist er der Buchhalter, der dem bulligen Chef (großartig: Gert Fröbe) klebrig auf die Pelle rückt. Rühmanns Kringelein darf nicht todkrank sein. Rühmann ist doch Komödiant! Wer nur den Versuch macht, den ersten Minuten des Films von 1931 zuzuschauen, sieht sofort, wie Atmosphäre entsteht, wie Charaktere vorgestellt werden, wie sich Dichte ereignet. Nichts davon in diesem Remake. O.W. Fischer als der betrügerische Baron, der zum widerlichen Erpresser wird - hat ihm der Regisseur nicht gesagt, dass es ganz abwechslungsreich sein könnte, mal die Zigarette aus dem Mund zu nehmen? „Ich lach über mich, weil ich zu erwachsen bin, um über mich zu weinen“. Der gebrochene (Film-)Schuft, dessen Darstellungsstil zur Masche geworden war. Von Michèle Morgan behauptet die DVD-Hülle, sie sei besser als die Garbo. Unglaublich! Wer jemals die Garbo als Grusinskaya durch die Hotelhalle hat schreiten sehen, der weiß, was Klasse ist. Garbo „ist“ die Diva, Morgan eher eine Madame, die eine Diva spielt. Ausserdem wird sie vorgeführt: als sie die Ballettschuhe anzieht, weiß jeder: so jemand tanzt nicht. Zu alt, zu schwer, zu unbeweglich. Wer hat sich das einfallen lassen? Zwiespältig die Fotografie von Göran Strindberg, der dieses Klischee lastige Drama in steingraues Dunkel taucht. Was hätte ein Werner Krien dort herausgeholt! Der Produzent war's zufrieden, die Stars unter Vertrag zu haben. „Große“ Namen in einem kleinen Film.
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Credits
Regie
Gottfried Reinhardt
Drehbuch
Hans Jacoby
Ladislas Fodor
Kamera
Göran Strindberg
Richard R. Rimmel
Schnitt
Kurt Zeunert
Musik
Hans-Martin Majewski
Darsteller
O. W. Fischer
Baron von Gaigern
Michèle Morgan
Grusinskaja
Heinz Rühmann
Kringelein
Sonja Ziemann
Flämmchen
Gert Fröbe
Preysing
Wolfgang Wahl
Chauffeur Max
Dorothea Wieck
Suzanne
Friedrich Schoenfelder
Empfangschef
Jean-Jacques Delbo
1. Portier
Reinhold Pasch
2. Portier
Produktionsfirma
CCC-Film GmbH (Berlin)
Les Films Modernes S.A. (Paris)
Produzent
Artur Brauner
Alle Credits
Regie
Gottfried Reinhardt
Regie-Assistenz
Eva Ebner
Drehbuch
Hans Jacoby
Ladislas Fodor
Vorlage
Vicki Baum (Roman)
Kamera
Göran Strindberg
Richard R. Rimmel
Kamera-Assistenz
Richard Weihmayr
Bauten
Rolf Zehetbauer
Gottfried Will
Maske
Raimund Stangl
Josef Coesfeld
Ursula Mrukwa
Kostüme
Helmut Holger
Schnitt
Kurt Zeunert
Ton
Gerhard Müller
Musik
Hans-Martin Majewski
Darsteller
O. W. Fischer
Baron von Gaigern
Michèle Morgan
Grusinskaja
Heinz Rühmann
Kringelein
Sonja Ziemann
Flämmchen
Gert Fröbe
Preysing
Wolfgang Wahl
Chauffeur Max
Dorothea Wieck
Suzanne
Friedrich Schoenfelder
Empfangschef
Jean-Jacques Delbo
1. Portier
Reinhold Pasch
2. Portier
Siegfried Schürenberg
Dr. Behrend
Albert Bessler
Eva Ebner
Hans W. Hamacher
Silvia Reinhardt
Produktionsfirma
CCC-Film GmbH (Berlin)
Les Films Modernes S.A. (Paris)
Produzent
Artur Brauner
Produktionsleitung
Johannes J. Frank
Aufnahmeleitung
Heinz Götze
Alfred Arbeiter
Erstverleih
Gloria-Filmverleih GmbH (München)
Dreharbeiten
- 15.02.1959 - 31.03.1959: Berlin; CCC-Studios Berlin-Spandau [34 Drehtage]
Länge:
2880 m, 105 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Prüfung/Zensur:
FSK-Prüfung (DE): 16.09.1959, 20118, ab 18 Jahre / feiertagsfrei
Aufführung:
Uraufführung (DE): 23.09.1959, München, Gloria-Palast;
Erstaufführung (FR): 25.03.1960, Paris
Titel
- Weiterer Titel (FR) Grand Hôtel
- Originaltitel (DE) Menschen im Hotel
Fassungen
Original
Länge:
2880 m, 105 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Prüfung/Zensur:
FSK-Prüfung (DE): 16.09.1959, 20118, ab 18 Jahre / feiertagsfrei
Aufführung:
Uraufführung (DE): 23.09.1959, München, Gloria-Palast;
Erstaufführung (FR): 25.03.1960, Paris
Auszeichnungen
Bundesministerium des Innern 1961
- Spielfilmprämie [200.000,-- DM]
FBW 1959
- Prädikat: Wertvoll
